bge - bedingungsloses Grundeinkommen
Was ändert sich durch ein BGE?
EuroMayDay 2007, Wien

• Alle Menschen haben die Möglichkeit sich jederzeit eine Auszeit zu nehmen um sich zB. Weiterzubilden, sozial zu engagieren, Kinder zu erziehen … und im Gegenzug dafür auf einen Teil des Konsums zu verzichten.

• Weil jeder Mensch die Freiheit hat, sich zwischen einer bezahlten Stelle und ein bescheidenes Leben ohne Erwerbsarbeit zu entscheiden, entsteht eine starke Verhandlungsposition bei Lohnverhandlungen. Niemand ist untätigen oder korrupten Gewerkschaften ausgeliefert.

• Es wird möglich auch mit einem Teilzeitjob ein annähernd normales Leben zu führen. Eine andere Form der Arbeitszeitverkürzung also.

• Die Steuereinnahmen sind nicht von den Arbeitsplätzen abhängig (keine Steuererpressung durch Konzerne), sondern von die realen Bedürfnisse der Menschen.

• Arbeitsplätze werden geschaffen, weil Billigimporte von den Konsumsteuern ebenfalls betroffen sind, aber inländische Produkte – durch die fehlende Ek-Besteuerung – deutlich günstiger werden. Damit verkürzen sich auch Transportwege und Kosten. Der Verkehr nimmt ab, lokale Jobs entstehen.

• Die Menschen haben in jedem Alter die Möglichkeit sich weiterzubilden um bessere Jobs zu bekommen oder sich neu zu orientieren.

• Zuwanderer und Flüchtlinge sind keine Belastung, weil sie zwar Jobs besetzen, aber gleichzeitig durch Nachfrage und Steuern, neue Job generieren.

• Die höheren Kosten für Energie und Ressourcenverbrauch bewirken, dass sich neue, sparsamere und effizientere Produkte schneller durchsetzen. Das senkt den Gesamtverbrauch und Reparaturen lohnen sich wieder. Es entstehen hochqualifizierte Jobs in Forschung und Technik.

• Es wird einfach sich Selbständigkeit zu machen. Niemadn ist gezwungen ein existenzielles Risiko einzugehen, wenn es nicht beim ersten Mal klappt oder Gewinne auf sich warten lassen. Steuern müssen erst bezahlt werden, wenn wirklich Geld verdient wird.

• Arbeitsintensive Dienstleistungen werden günstiger, weil Arbeit nicht besteuert wird. Damit entsteht ein großes Angebot an leistbaren, ökologisch und gesellschaftlich sinnvolle Dienstleistungen (Bildung, Pflege, Kultur ...). Gleichzeitig werden energie- und ressourcenintensive Produkte auf ein notweniges Maß reduziert. Ein ökologische Meilenstein!

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gimli999, Donnerstag, 12. Juli 2007, 12:31
1) Den Gewerkschaften prinzipiell Untätigkeit und Korruption vorzuwerfen ist schon ein bisschen grob.

2) Nicht nur Billigimporte wären von Konsumsteuern betroffen, sondern alle Importe! Ein BMW würde dann in Deutschland für die Arbeitszeit besteuert und dann hier für den Konsum. Damit würden Importe prinzipiell sehr viel teurer und unser Konsum würde nach kurzer Zeit eher wie jener der Chinesen aussehen. Dort gibt es einige Superreiche, die kein Problem haben trotz Unterbewertung des Juan Luxusgüter zu kaufen und der Rest hat noch nie im Leben telefoniert.

3) Was ist mit Zuwanderern die hier dann praktisch Steuerfrei von Wasser und Brot leben und die sich mit dem Verdienten Geld im Ausland ein Luxusleben ermöglichen und eben nichts zur Gemeinschaft beitragen? (Saisoniers, Pendler).

4) Warum sollte irgendetwas günstiger werden, wenn einfach die Geldmenge erhöht wird? Wenn jeder fürs Nichtstun ein Einkommen erhält, werden gerade die im Moment extrem unterbezahlten Dienstleistungen wie Pflege, Frisör, Pediküre, Massage usw viel teurer werden!

Ich bin ein absoluter Befürworter eines BGE, sehe aber im Gegensatz zu dir auch einige der Probleme. Auf meinem Blog offensiv.wordpress.com kommt heute ein Artikel, wie ich mir ein BGE vorstellen würde.

Ich würde mich sehr über eine Diskussion zu meiner hier geäußerten Kritik und zu meinen eigenen Vorschlägen freuen.
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